asana: setu bandha sarvangasana

yogabuch / asanas / setu bandha sarvangasana

setu bandha sarvangasana
„Konstruktion einer Brücke mit allen Gliedern“

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letzte Änderung: 30.12.2018
Name: setu bandha sarvangasana
Trivialname: Konstruktion einer Brücke mit allen Gliedern
Niveau: A

Klassifizierung

klassisch: Haltung

Kontraindikation

Facettensyndrom, Spondylolisthesis (Wirbelgleiten), Spinalkanalstenose und akutes Lumbago. Weiter Bandscheibengeschehen in der HWS

Wirkungen

Vorbereitung

Die setu bandha sarvangasana kombiniert eine Extension im Hüftgelenk mit LWS- und BWS-Rückbeuge mit einer starken HWS-Vorwärtsbeuge, letztere kann vorbereitet werden mit:

  1. karnapidasana
  2. halasana
  3. Schulterstand (sarvangasana)

Wenn die Unterarmmuskulatur zu beweglichkeitseingeschränkt oder ihre Krampfneigung zu hoch sein sollte, bereite sie vor mit:

  1. Unterarmdehnung dorsal
  2. Unterarmdehnung plantar
  3. Unterarmdehnung palmar in upavista konasana

Beide Arme sind in Retroversion, auch das kann vorbereitet werden:

  1. purvottanasana („8 Schätze“)
  2. Schulterstand
  3. gomukhasana
  4. „Arme hinter dem Körper“-Variante der uttanasana
  5. „Arme hinter dem Rücken“-Variante der prasarita padottanasana
  6. maricyasana 1
  7. maricyasana 3
  8. namaste auf dem Rücken

Zur Dehnung des geraden Bauchmuskels (Rectus abdominis) und Erleichterung der Rückbeuge übe:

  1. Hund Kopf nach oben
  2. ustrasana
  3. urdhva dhanurasana

Vorbereitungen des Rückens für die BWS-Rückbeuge sind:

  1. erhöhte Rückenausstreckung
  2. Hyperbel
  3. urdhva dhanurasana
  4. ustrasana
  5. setu bandha sarvangasana

Wenn eine Neigung des unteren Rückens (LWS) zu Missempfindungen in Rückbeugen bekannt sein sollte, bereite ihn vor mit:

  1. parsva uttanasana
  2. balasana (virasana Vorwärtsbeuge, Kindstellung)
  3. parsva upavista konasana
  4. parivrtta trikonasana
  5. parsvottanasana
  6. Halber Lotus Vorwärtsbeuge
  7. karnapidasana

Der Gluteus maximus und andere Extensoren müssen hart für die Extension in den Hüftgelenken arbeiten und dafür, die Hyperlordose möglichst klein zu halten, ihre Arbeit bereite vor mit :

  1. caturkonasana
  2. parsvakonasana
  3. Theke
  4. Kriegerstellung 2
  5. purvottanasana
  6. urdhva dhanurasana
  7. eka pada-Variante der urdhva dhanurasana
  8. Kriegerstellung 3
  9. „rückwärts gegen die Wand“-Variante der Kriegerstellung 3

sowie anderen diversen Rückbeugen. Verkürzte Hüftbeuger begrenzen (oder verhindern) die Extension in den Hüftgelenken und fördern die Hyperlordosierung der LWS. Dehne sie vorab ausgiebig:

  1. Hüftöffnung 1
  2. Hüftöffnung 2
  3. Kriegerstellung 1
  4. ardha supta krouncasana
  5. supta krouncasana

Bei gegebener Rückengesundheit kommen dazu:

  1. Hund Kopf nach oben
  2. urdhva dhanurasana (Brücke)
  3. ustrasana (Kamel)

sowie weitere Rückbeugen mit Extension im Hüftgelenk.

Nachbereitung

abgeleitete asanas:

ähnliche asanas:

Diagnostik (Nr.)

(312) Bizeps und andere Armbeuger:

Die Armbeuger müssen andauernd dafür arbeiten, das Becken anzuheben. Dabei kann sich ein Mangel an Kraftausdauer oder eine Krampfneigung bemerkbar machen.

(401) (404) Handgelenk:

In weitgehender Dorsalflexion unter größerer Last treten ggf. Schwächen der Handgelenke zutage.

  1. Ganglion, meist im dorsalen Bereich zwischen Hand und Unterarm, erzeugt Druckempfindung bei Dorsalflexion des Handgelenks
  2. Sehnenscheidenentzündung der Sehnen der Palmarflexoren oder Fingerbeuger
  3. Karpaltunnelsyndrom: Verschlechterung der Symptomatik in dieser Haltung
  4. Brüche und Anbrüche von Handwurzelknochen, allen voran dem Kahnbein
  5. Arthrotische Veränderung des Gelenks
  6. Arthritiden (Gelenksentzündungen) verschiedener Art
  7. Dislokation / Subluxation, die ein deutlich erhöhtes Spannungsempfinden in verschiedenen das Handgelenk überziehenden Muskeln verursachen würde
  8. erlittene Gelenktraumata, die ggf. auch noch nach vielen Wochen oder Monaten Schmerzen im Gelenk verursachen

aber auch rein muskuläre Symptome wie:

  1. Verkürzungen/Hypertonus der Dorsalflexoren des Handgelenks, die sich während des Drückens krampfartig bemerkbar machen
  2. Verkürzungen/Hypertonus der Palmarflexoren des Handgelenks, die sich während des Drückens durch Dehnungsempfindung bemerkbar machen

(246) Schultergelenk :

Hier lässt sich die Beweglichkeit der Schulter in Richtung Retroversion gut erkennen, auch Seitenunterschiede. Vor allem der pars clavicularis des Deltoideus braucht gute Beweglichkeit. Ggf. gibt es Hinweise auf Erkrankungen des Schultergelenks:

  1. Beweglichkeitseinschränkungen des Schultergelenks in Richtung Retroversion werden hier offensichtlich
  2. verschiedene pathologische Veränderungen des Schultergelenks wie z.B. Frozen shoulder, Verkalkungen der Bizepssehne, die hier nicht alle diskutiert werden können und der Abklärung bedürfen.
  3. Seitenunterschiede in der Beweglichkeit

(511) Pectoralis major:

Verkürzungen des Pectoralis major führen möglicherweise zu eingeschränkter Retroversion oder dazu, dass die Ellbogen leicht werden und auseinanderrutschen

(644) LWS:

In dieser Haltung können Probleme der LWS oder ihrer Muskulatur offenbar werden, siehe auch die FAQ

(711) Hüftbeuger:

Kippt das Becken gegenüber den Beinen in den Hüftgelenken nicht deutlich in die Extension, weist dies auf verkürzte Hüftbeuger hin. In der Haltung ist dann je nach Beweglichkeit der BWS die LWS scharf hyperlordosiert. Bei gut beweglicher BWS lässt sich das Becken vielleicht noch einigermaßen gut anheben, die LWS hyperlordosiert aber stark. Bei wenig beweglicher BWS kann das Becken nur noch wenig vom Boden abgehoben werden. Im aufrechten Stehen dürfte eine Hohlkreuzneigung zu finden sein. Zu den Risiken des Hohlkreuzes siehe die FAQ.

(704) Hüftgelenk:

Die Extension im Hüftgelenk kann Schmerzen bei bestehenden Hüftschäden auslösen:

  1. Arthrotische Veränderung des Gelenks
  2. Arthritiden (Gelenksentzündungen) verschiedener Art
  3. Dislokation / Subluxation, die ein deutlich erhöhtes Spannungsempfinden in verschiedenen das Hüftgelenk überziehenden Muskeln verursachen würde
  4. erlittene Gelenktraumata, die ggf. auch noch nach vielen Wochen oder Monaten Schmerzen im Gelenk verursachen

(722) Schwäche der Abduktoren:

Deutliche Schwierigkeiten dabei, die Knie hüftbreit zu halten weisen einerseits auf eine massive Ausweichbewegung hin, die von den Beweglichkeitseinschränkungen der Hüftbeuger und der intensiven Arbeit des auch exorotatorisch wirksamen Gluteus maximus verursacht wird, andererseits sind die Adduktoren nicht kräftig oder ausdauernd genug, das aufzufangen. Eine einseitige Schwäche der Adduktoren kann Ursache für einen Beckenschiefstand und eine konsekutive Skoliose sein, siehe dazu die FAQ.

(722) Ischiocrurale Gruppe:

Die Ischiocrurale Gruppe arbeitet als Gruppe von Hüftextensoren an der Extension in den Hüftgelenken mit. Wegen der deutlich gebeugten Kniegelenk befinden sie sich im Bereich schon kurzer Sarkomerlänge unweit der aktiven Insuffizienz und können daher hier eine Krampfneigung aufweisen. Es ist dann zu untersuchen, ob dieses an deren überhöhtem Tonus bzw. Verkürzungen liegt.

(885) Kniegelenk:

In dieser Haltung werden Knieprobleme, die mit kraftvollen Streckbewegungen des Kniegelenk im Bereich halber Beugung assoziiert sind, offenbar. Das können zum Beispiel sein: traumatische oder degenerative Meniskusschäden, Arthrosen, retropatellare Geschehen wie Chondropathia patellae oder Retropatellararthrosen, Arthritiden, Subluxationen, Bandschäden und andere, siehe dazu die FAQ.

Varianten:

Arme gestreckt

eka pada (ein Bein gehoben)

Fesseln fassen

Füße erhöht

mit Gürtel

mit Klotz

auf Klotz

Ellbogen erhöht

mit Wand

mit Klotz und Wand

(P)

(P) eka pada

Anleitung

  1. Liege auf dem Rücken, winkle die Kniegelenk an und ziehe bei guter Beweglichkeit der Hüftbeuger die Füße ans Becken heran. Sonst halte etwas Abstand zum Becken. Setze die Füße hüftbreit.
  2. Mit Einsatz der Pomuskulatur kippe das Becken in Richtung Extension in den Hüftgelenken und hebe es maximal an.
  3. Drücke mit den Daumen von unten auf das steißbeinseitige (kaudale) Ende des Kreuzbeins (also das im aufrechten Stehen untere Ende), um das Becken weiter in die Extension zu kippen und weiter nach oben zu bewegen.
  4. Strecke in den Kniegelenk, um das Becken noch weiter anzuheben.

Details

  1. Je nach Beweglichkeit im Sinne der Extension in den Hüftgelenken werden die Füße ganz oder bei weniger guter Beweglichkeit nur bis auf 10-20 cm ans Becken herangezogen. Zu klein ist der Abstand dann, wenn in der Haltung die Kniegelenk deutlich weiter vorn stehen als die Fersen.
  2. Die Bewegung des Beckens resultiert hauptsächlich aus drei Anstrengungen:
    • Dem Einsatz der Arme über die Daumen. Hier ist die genaue Position wichtig, an der gedrückt wird: wird auf dem kranialen (in aufrechtem Stehen oberen) Ende des Kreuzbeins gedrückt, vermitteln die Hände genau die falsche Bewegung in den Hüftgelenken, nämlich Flexion, was dazu führt, dass die Lendenwirbelsäule stark komprimiert wird, anstatt durch den Einsatz der Arme entlastet. Weiterhin würde Druck auf das kraniale Ende des Kreuzbeins über die verminderte Extension in den Hüftgelenken zu weitaus weniger von der erwünschten Dehnung in den Hüftbeugern führen. Selbst Druck auf die Mitte des Kreuzbeins würde noch viel von den Chancen, die im Einsatz der Arme liegen, verschenken. Wichtig ist daher, genau auf das untere (kaudale) Ende des Kreuzbeins zu drücken. Während die Daumen dort drücken, umgreift der Rest der Hand den Po, so dass die Finger nach außen weisen.
    • Dem Einsatz der Pomuskulatur für die Extensionsbewegung in den Hüftgelenken zur Dehnung der Hüftbeugergruppe und Schonung der Lendenwirbelsäulengegend in dieser Haltung. Der Einsatz der Pomuskulatur steht ganz am Beginn der Haltung und dauert bis ganz zu ihrem Ende an.
    • Dem Einsatz der Oberschenkelmuskulatur, die eine kräftige Streckbewegung in den Kniegelenk versucht, um das Becken weiter nach oben zu drücken.
    • der Extension der Wirbelsäule aus Kraft der Autochthonen Rückenmuskulatur
  3. Vor allem bei guter Beweglichkeit in der Extension in den Hüftgelenken und je nach eingesetzter Kraft in der Streckung in den Kniegelenk und vor allem Unterstützung durch die Arme kann es vorkommen, dass die Füße trotz „rutschfester“ Matte beginnen, vom Becken weg zu rutschen. Da das die einsetzbare Kraft und damit auch die Wirkung der Übung einschränkt, sollten in diesem Fall die Füße an der Wand platziert werden so, dass die Zehen auf der Wand nach oben weisen und die Fußballen in der Raumkante zwischen Boden und Wand stehen. Der gravierendste Faktor, der die Füße rutschen lässt, ist der kräftige Einsatz der Arme, der zumeist nur bei guter Beweglichkeit möglich ist dadurch, dass das Becken weit angehoben werden kann.
  4. Die Ellbogen sollen in dieser Haltung „so eng wie möglich“ stehen, insofern sie dabei nicht deutlich enger als schulterbreit werden. Häufig stehen sie wegen Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk jedoch viel weiter außen, was die Möglichkeit einschränkt, das Becken nach oben zu drücken. Andererseits müssen sie auch häufig wesentlich weiter als schulterbreit stehen, wenn das Becken wegen deutlicher Bewegungseinschränkungen in den Hüftbeugern nicht weit nach oben angehoben werden kann, da sonst die Hände nicht unter das Becken greifen könnten. Achte darauf, daß der Druck auf dem Olecranon ruht, nicht weiter medial auf dem Sulcus ulnaris oder gar dem medialen Epicondylus des Humerus.
  5. Bei empfindlichem oder stärker bewegungseingeschränktem Nacken (HWS) empfiehlt es sich, die Schultern auf ein bis drei zweimal zur Hälfte gefalteten Matten zu positionieren, so dass die Ellbogen ebenfalls, nicht aber der Kopf darauf ruht. Der Kopf soll zur Verkleinerung der Dehnungsanforderung an die Muskulatur der HWS tiefer liegen als die Schultern. Haarschmuck, der die symmetrische Lage des Kopfes in dieser Haltung beeinträchtigt oder den Kopf höher als unbedingt nötig auf dem Boden zu liegen bringt, muss vor Beginn der Haltung entfernt werden. Manchmal wird es als angenehm empfunden, sich den Kopf vor Einnehmen der Haltung mit den Händen sanft von den Schultern weg zu ziehen, um den Nacken (sprich die dorsale HWS) etwas zu strecken. Führe dies nur moderat aus.
  6. Wichtig ist, die Ellbogen nicht tiefer zu positionieren als die Schultern, da sie wegen eingeschränkter Fähigkeit zur Retroversion der Arme auch bei vergleichsweise beweglichen Menschen sonst wenig Druck auf den Boden ausüben und damit leicht zur Seite zu rutschen neigen. Die Flexibilitätsanforderung ist hier besonders hoch, weil die Arme weitestgehend exorotiert sind.
  7. In analoger Weise zur Brücke neigen die Füße auch hier dazu, von der Parallelität nach außen auszuweichen. Grund ist (s.u.) sowohl der Zug der gespannten Hüftbeuger als auch der Gluteus maximus, der mit aller Kraft das Hüftgelenk zu extendieren versuchen, gleichzeitig aber auch exorotatorisch wirkt. Verhindere dies v.a. beim Einnehmen der Haltung, da sonst die Neigung zur Exorotation der Oberschenkel und Ausweichen der Knie nach lateral umso größer ist. Außerdem stellt die Exorotation, abhängig von der Position der Oberschenkel auch einen potentiellen Außenmeniskus-Stress dar.
  8. Die Schulterblätter sollen in dieser Haltung maximal nach kaudal (beckenwärts, also in die Depression) und innen (in die Retraktion) bewegen, womit diese Haltung, in Verbund mit der Beugung der HWS eine geeignete Streckung des oberen Anteils des Trapezius darstellt.
  9. In vereinzelten Fällen stark bewegungseingeschränkter Handgelenke stellt der Versuch, das Becken auf die beschriebene Weise mit nach dorsal abgeknicktem Handgelenk anzuheben, eine kaum zu leistende Anforderung dar. Dann muss im Rahmen der Möglichkeiten nach einer Variante gesucht werden, wie die Hände dennoch unterstützend eingesetzt werden können. Ist die Beweglichkeit des Beckens nicht allzu schlecht, kann das die Faustbildung der Hand sein, so dass die proximalen Fingerglieder der geschlossenen Fäuste auf die Pomuskulatur drücken statt die Daumen auf das Kreuzbein. Auch hier muss wieder sehr darauf geachtet werden, dass auf den unteren (kaudalen) Teil der Pomuskulatur gedrückt wird, damit das Becken in der richtigen und nicht in der falschen Bewegung unterstützt wird.
  10. Die Bewegungen ausgezeichneter Körperteile sind wie folgt:
    1. Die Schambeinhöcker bewege nach oben.
    2. Das Steißbein und Kreuzbein bewege vom Rücken weg in Richtung der Oberschenkelrückseiten.
    3. Das kaudale Kreuzbeinende drücke nach oben.
    4. Das Brustbein bewege in Richtung des Kopfes.
    5. Die Knie bewege in Richtung des Beckens.
    6. Die Innenknie bewege nach unten, die Außenknie nach oben.
  11. nicht selten kommt es zu Missempfindungen im Außenknie, insbesondere in der Variante „mit Wand“ bei kraftvoller Arbeit zur Streckung der Kniegelenk und gleichzeitig begrenztem Ausweichen der Knie nach außen. Dies wird vor allem eine Folge zweier sich summierender Exorotationsmomente sein, entstanden:
    1. durch die Beweglichkeitseinschränkungen der Hüftbeuger, die am Trochanter minor des Femur ansetzen und unter Spannung den Oberschenkel in die Exorotation ziehendurch den kraftvollen Einsatz des Gluteus maximus, der gleichzeitig auch eine Abduktion und Exorotation ausführen
    Erschwerend kommt hinzu, dass die Möglichkeit der Kniegelenk diese Momente missempfindungsfrei zu verarbeiten sehr begrenzt ist, wenn einerseits das Auseinanderdriften der Knie mit einem Gürtel oder mit Kraft der Adduktoren begrenzt wird und andererseits das Kniegelenk durch den massiven Einsatz des Quadrizeps ohnehin unter entsprechendem Druck steht. Man könnte nun argumentieren, das sei doch in der urdhva dhanurasana genauso, und dort müsse die Problematik genauso auftreten, jedoch spielt sich das dort in der Regel in einem wesentlich größeren Winkel (also geringerer Flexion) im Kniegelenk ab, was die Situation deutlich entschärft. Wie geht man nun mit dem Außenkniestress um? Einerseits kann versucht werden, weniger mit Quadrizepskraft an der Streckung des Kniegelenk (und resultierend dem Anheben des Beckens) zu arbeiten und dafür umso kräftiger aus Kraft des Gluteus maximus das Becken zu kippen versucht werden, andererseits kann ein gewisses erhöhtes Maß an Abstand zwischen den Knien toleriert werden, wenn angenommen werden kann, dass durch ein ebenfalls erhöhtes Maß an Arbeit des Gluteus maximus die Haltung bzgl. der Dehnung der Hüftbeuger noch suffizient ausgeführt werden kann. Dazu sollten die Unterschenkel so weit ausgedreht werden, daß die Beine mit den Füßen in einer Ebene stehen. Auch ein etwas größerer Abstand zwischen Füßen und Schulter kann zur Lösung beitragen.
    Will man versuchen die Exorotationsmomente extern zu verkleinern, müsste man beide Beine nahe der Knie mit sehr viel Kraft händisch eindrehen, was kurzfristig funktionieren mag, den Supporter aber erfahrungsgemäß sehr schnell überfordert. Alternativ kann mit einer Hantel experimentiert werden, die an einem Gürtel hängt, der nahe der Knie um die Oberschenkel gelegt wird, dessen freies Ende mittig zwischen der Ventralseite der Oberschenkel endet, woran die Hantel hängt.
  12. Je nach Beweglichkeit der Hüftbeuger ist es evtl. nur schwer möglich, mit den Händen von unten gegen den Po zu drücken, weil das Becken sich sehr wenig anheben lässt. In diesem Fall kann auch überlegt werden, ob die Füße auf eine Erhöhung gesetzt werden wie Klötze oder Schulterstandplatten. Das Becken hebt dadurch weiter an und es wird einfacher, auf das Kreuzbein zu drücken. Günstig ist dann, die Fersen nicht mit zu erhöhen sondern nur den Rest des Fußes, dies erschwert das Wegrutschen der Füße ein wenig bei kräftiger Arbeit des Quadrizeps, kann aber je nach Material und Höhe unangenehm in die Fußsohle drücken.
  13. Je nach Abstand der Füße zu den Schultern kann es, ähnlich der purvottanasana, zu einer Krampfneigung in der Ischiocruralen Gruppe kommen. Vergrößern des Abstand und Fokusierung auf die Arbeit des Quadrizeps kann dann helfen.

Varianten

Arme gestreckt

Wirkungen: (311) Bizeps: Dehnung

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, drücke aber nicht mit den Daumen auf das steißbeinseitige Ende des Kreuzbeins, sondern strecke die Ellbogengelenke ausdrehend durch und drücke sie auf den Boden.
  2. Dabei sind die Hände verschränkt und die Handflächen zeigen zum Becken, die Handgelenke bewegen auseinander.

Details

  1. Der Druck der Arme auf den Boden hilft, den Oberkörper vom Boden weg aufzurichten und damit letztlich auch das Becken anzuheben und die Hüftextension zu verbessern. Es handelt sich um eine maximale Retroversion der exorotierten Arme, wie sie beispielsweise auch in prasarita padottanasana, Variante Arme hinterm Rücken vorkommt. Durch die Verschränkung der Finger sind die Unterarme zwar in Pronation, das sollte jedoch b.a.w. die Exorotation der Oberarme nicht so weit einschränken, dass die günstige Wirkung auf den Trapezius vermindert wird.
  2. Es kann ein Gürtel um die Unterschenkel gelegt werden, an dem dann mit beugenden Armen gezogen wird.
  3. Durch die fehlende Unterstützung der Arme kann sich die Krampfneigung der Ischiocruralen Gruppe als erhöht erweisen.

eka pada (ein Bein gehoben)

Wirkungen: (712) Kräftigung der Hüftbeuger

(817) Kräftigung des Rectus femoris

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein.
  2. Verlagere das Gewicht auf einen der beiden Füße und stelle den anderen dort hin, wo zuvor die Mitte zwischen den Füßen gewesen ist.
  3. Bringe maximales Gewicht auf den „mittigen“ Fuß, hebe den anderen leicht an und strecke dasselbe Kniegelenk bodennah durch
  4. Hebe ohne das Becken sinken zu lassen das bodennah durchgestreckte Bein langsam aus einer Beugung in der Hüfte in weitem Bogen nach oben und kopfwärts bis die Beweglichkeitseinschränkung der Ischiocruralen Gruppe des Beins der Bewegung eine Grenze setzt.

Details

  1. Mit dem Anheben des Beins wird die Haltung wesentlich intensiver: es sind nicht mehr zwei Beine, die das Teilkörpergewicht anheben, sondern das eine der beiden zuvor dafür aktiven Beine zählt nun zum zu hebenden Teilkörpergewicht und um dieses anzuheben steht nur noch ein Bein zur Verfügung. Demnach muss die aufzuwendende Kraft in dem einen Bein mehr als doppelt so groß werden, um die gleiche Höhe des Beckens zu erreichen. In den meisten Fällen drückt das gehobene Bein das Becken erkennbar in Richtung Boden, insbesondere auch die seitengleiche Hüfte. Versuche dieses Ausweichen so gering als möglich zu halten.
  2. Als eine weitere Ausweichbewegung dreht sich das Becken in der Ebene. Hier handelt es sich ja um eine massive Dehnungswirkung auf die Hüftbeuger des Standbeins. Wegen der dreidimensionalen Beweglichkeit des Hüftgelenks ist die Ausweichdimension der Drehung des Beckens in der Horizontalen zu erwarten. Sie entspricht einer Abduktion auf der Seite des Hüftgelenks, in dem die Hüftbeuger gedehnt werden, und zeigt sich durch sichtbares Ausweichen des Knies nach außen. Dies ist genau die gleiche Ausweichbewegung wie in der beidbeinigen Haltung oder der Brücke.
  3. Die Ischiocrurale Gruppe des zu hebenden Beins begrenzt das Anheben des Beins bzw. die Bewegung zur Brust. Gleichzeitig vermehrt sich mit weiterem Anheben die Beugeneigung im Kniegelenk. Der Versuch, das Bein kräftiger durchzustrecken oder weiter zur Brust zu ziehen, führt nicht selten zur Krampfneigung im Rectus femoris, da dieser in sehr kurzer Sarkomerlänge arbeitet und damit kurz vor aktiver Insuffizienz. Sehr bewegliche Menschen könnten wegen des Winkels im Hüftgelenk davon mehr betroffen sein. Dem muss aber nicht unbedingt so sein, da sie oft eine größere Anzahl serieller Sarkomere aufweisen als weniger bewegliche Menschen.
  4. Die Neigung der Füße wegzurutschen ist hier deutlich höher, was insbesondere bei beweglichen Hüftbeugern auffällig wird.
  5. Je weiter das gehobene Bein über die Senkrechte hinaus bewegt, desto leichter werden die Füße, was deren Neigung wegzurutschen fördert.

Bekannte Probleme, die auch bei korrekter Ausführung auftreten können

Krampfneigung im Rectus femoris
Bei weitem Anheben des Beins und gleichzeitig kräftigem Durchstrecken kann der Rectus femoris krampfen.

Fesseln fassen

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, drücke aber nicht mit den Daumen auf das steißbeinseitige Ende des Kreuzbeins, sondern greife die seitengleichen Fesseln und strecke aus Kraft der Quadrizeps maximal die Kniegelenk.

Details

  1. Diese Ausführung verhindert, ähnlich der an der Wand, dass durch den Krafteinsatz der Quadrizeps die Füße von den Schultern weg rutschen, wobei der Griff zu den Fesseln wegen deren Durchmesser und wegen begrenzter Griffkraft ggf. nur eingeschränkte Kräfte übertragen kann. Der Griff zu den Fesseln ist abhängig von Körperproportionen, Extensionsfähigkeit der BWS und Flexibilität der Hüftbeuger eventuell nicht möglich. Dann kann ein Gürtel um die Fesseln gelegt werden, an dem gezogen wird.
  2. Halte die Arme ausgedreht, fasse die Fesseln von außen.
  3. Je nach Beweglichkeit können die Fesseln eventuell nicht gegriffen werden. Abhilfe kann dann möglicherweise ein Gürtel schaffen, der um die Fesseln gelegt und an dem im Untergriff gezogen wird. Der Zug wird allerdings zumeist durch die Missempfindung im dorsalen Fußgelenkbereich begrenzt.

Füße erhöht

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, setze die Füße jedoch auf längs ausgerichtete Klötze.

Details

  1. Bei eingeschränkter Beweglichkeit der Hüftbeuger ist es oft sehr schwierig, mit den Daumen auf das kaudale Ende des Kreuzbeins zu drücken. Da kann eine Erhöhung der Füße die Situation verbessern, weil sie auch das Becken anhebt. Normalerweise würde man bei gut beweglichen Hüftbeugern keine Erhöhung der Füße einsetzen, weil die Erhöhung des dann ohnehin recht hohen Beckens möglicherweise auch eine weitere Flexion der HWS bedingt, bei wenig beweglichen Hüftbeugern besteht diese Gefahr jedoch nicht. Nun sollte es einfacher sein die Ellbogen eng zu halten, um auf das Kreuzbein zu drücken.
  2. Diese Variante kann natürlich auch mit den Zehen auf der Wand nach oben zeigend ausgeführt werden, das stellt zugleich sicher, dass die Füße nicht wegrutschen bei kraftvollem Einsatz des Quadrizeps zum Strecken der Kniegelenk.

mit Gürtel

Vermeidung der Ausweichbewegung der Knie nach außen

Anleitung

  1. Bringe einen Gürtel unmittelbar oberhalb (kranial) der Knie an und ziehe diesen soweit an, dass er den Knien keinen weiteren Spielraum nach außen lässt als hüftbreit.

Details

  1. In einigen Fällen kommt es vor, dass die Kniegelenk sich leicht stechend schmerzhaft bemerkbar machen, was ohne angebrachten Gürtel nicht der Fall war.
    1. Prüfe, ob die Kniegelenk hinreichend vorbereitet sind und versuche erneut mit gleicher Länge des Gürtels, dann mit etwas größerer Länge. Zu den Vorbereitungen, die möglicherweise das Auftreten von Schmerzen in den Kniegelenk vermeiden, gehört es, Kniegelenk, die zu mehr oder weniger lautem Knacken unter weiter Beugung neigen, einmal knacken zu lassen, um etwaige temporäre Dislokationen zu beseitigen.
    2. Selbstverständlich gehört supta virasana zu den guten Vorbereitungen.
    3. In einigen Fällen gibt es auch schwer einschätzbare Wechselwirkungen zwischen der Muskulatur der Ischiocruralen Gruppe in der Beinrückseite und dem Kniegelenk, wenn der Quadrizeps in der die Beinvorderseite gedehnt oder zumindest das Kniegelenk weit gebeugt wird. Schließlich ist die Ischiocrurale Gruppe intensiv an der Extension in den Hüftgelenken beteiligt, wegen ihrer Rotationsfunktion auf den Unterschenkel könnten sie im Falle einer Dysbalance aber an der Entstehung von Knieschmerzen beteiligt sein. Um diesen Einfluss zu vermindern empfiehlt es sich, im Vorfeld eine stehende Vorwärtsbeuge auszuführen.
    4. Ein weiterer Versuch, der Kniebeschwerden Herr zu werden, besteht in dem Versuch einer Hilfsperson, die Rotation der Oberschenkel zu verändern, indem knienah eine Drehbewegung im Oberschenkel ausgeführt wird. Erfahrungsgemäß ist dabei die Endorotation eher erfolgreich als die Exorotation. Dieser Einsatz kann allerdings schnell die Kräfte des Supporters überfordern. Eine weitere Möglichkeiten Beschwerden im Außenknie zu mindern ist eine Kurzhantel oder ein anderes Gewicht, das an den oberen Verlauf eines knienah um die Oberschenkel angebrachten Gürtels gebunden ist. Der Gürtel wird dazu um die Oberschenkel gebunden, wenn der Po noch auf dem Boden liegt. Mit dem Anheben des Beckens wird der Gürtel stramm gezogen und das Gewicht zumindest teilweise angehoben. Auch kann der Gürtel auf die selbe Weise angebracht werden, aber statt einem teilweise anzuhebenden Gewicht ein Supporter einen Fuß auf das freie Ende des Gürtels stellen. Auch in diesem Fall wird mit dem Anheben des Beckens der Gürtel stramm gezogen und die ventralen Oberschenkel nach medial gezogen, also die Oberschenkel ein wenig eingedreht.
  2. Da die Hüfte in dieser Haltung eine deutliche Ausweichbewegung in Richtung Exorotation der Oberschenkel ausführen will, kann der Gürtel so angebracht werden, dass seine Schnalle oben verläuft und an dem herabhängenden freien Ende ein den Boden nicht berührendes Gewicht befestigt wird, so das dieses wegen der Reibung des Gürtels an den Oberschenkeln oder deren Bekleidung eine gewisse Endorotation verursacht.
  3. Der um die Oberschenkel angebrachte Gürtel kann die Krampfneigung der Ischiocruralen Gruppe verstärken.
  4. Seitendifferente Spannung des Rectus femoris führt bei Verwendung des Gürtels zu einer Verschiebung beider Knie zur Seite der geringeren Beweglichkeit hin

mit Gürtel um die Ellbogen

Anleitung

  1. Strecke die Arme hinter dem Körper nach hinten und lege einen Gürtel schulterbreit direkt an den Ellbogen um die Oberarme.
  2. Setze Dich auf den Boden, lede den Rücken vorsichtig ab und nimm die Haltung wie oben beschrieben ein.
  3. Wenn die Länge des Gürtels zur Flexibilität der Hüftbeuger passt, drücke wie gewohnt mit den Händen auf das steißbeinseitige Ende des Kreuzbeins. Wenn sich das Becken nicht genügend anheben läßt um Druck auf diese Region zu bringen, komme aus der Haltung heraus und lockere den Gürtel ein wenig bis der Druck auf das steißbeinseitige Ende des Kreuzbeins gelingt.

Details

Bei geringerer Beweglichkeit der Hüftbeuger muß der Gürtel breiter angelegt werden, so daß die Ellbogen in der Haltung weiter auseinander um dem Boden ruhen als schulterbreit.

mit Klotz

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, halte aber einen Klotz mit den Oberschenkeln nahe der Knie fest.

Details

  1. Durch die Arbeit des Gluteus maximus zum Kippen des Beckens in die Extension in den Hüftgelenken werden gleichzeitig Kräfte erzeugt, die die Beine ausdrehen und voneinander entfernen abduzieren) wollen. Der Klotz dient der Kontrolle über diese Ausweichbewegung, die sonst oft sehr unkontrolliert und deutlich ausfällt.
  2. Der Klotz soll relativ nah an den Knien positioniert werden, weil dort das Ausweichen am größten ist. Selbstverständlich muss so aufmerksam gearbeitet werden, dass der Klotz nicht auf die Füße fällt. Statt des Klotzes kann selbstverständlich auch ein anderer geeigneter Gegenstand verwendet werden.

auf Klotz

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, lege aber das Kreuzbein auf einem senkrechten Klotz ab und strecke die Kniegelenk so gut als möglich. Die Fersen ruhen dabei auf dem Boden.

Details

  1. diese Variante dient dazu, die Haltung lange Zeit halten zu können, wodurch jedoch meist die Wirksamkeit deutlich leidet: passt der Klotz gut unter das Kreuzbein, ist die Beweglichkeit so gut, dass deutliche Wirksamkeit erst erreicht würde, wenn das Becken darüber hinaus angehoben würde, dann hülfe der Klotz aber nicht mehr gegen die notwendige Anstrengung. Wegen dieser Paradoxie ist diese Variante auch weniger bedeutsam. Weiter ist die geeignete Höhe sehr individuell, so dass Unterstützungen verschiedener Höhe erforderlich wären. Außerdem kann das Becken bei einer gut durchschnittlichen Beweglichkeit so weit gekippt werden, dass das Kreuzbein vom Kopf weg ansteigt. Dem wird diese Variante nicht gerecht, weil es dabei waagerecht liegt. Sinnvoll wird der Klotz erst, wenn die Füße vom Boden abgehoben und dann die Kniegelenk gestreckt werden, so dass mit dem Versuch, die mehr oder weniger gestreckten Beine der lange Hebelarm mit der nennenswerten Gesamtmasse der Beine eine Dehnung in den Hüftbeugern bewirken kann. Dann wird sie aber nicht sehr lange zu halten sein und der Druck des Klotzes auf das Kreuzbein kann unangenehm werden. Das kann mit einem Weichheitsvermittler behoben werden. In dieser Variante wird versucht, die Kniegelenk zu strecken, um einerseits den wirksamen Hebelarm zu vergrößern und andererseits durch verminderte Auflagekraft der Füße auf dem Boden die wirkende Kraft zu vermehren, so daß in Summe ein nennenswert größerer Hebel entsteht.
  2. Wird mehr als ein Klotz benötigt, sollte wie immer für bestmögliche Stabilität der oder die unteren Klötze waagerecht liegen und der oberste Klotz auf der zweit-flächengrößten Seite stehen. Diese wird dann der Länge nach parallel zur Längesachse des Kreuzbeins unter diesem positioniert.

Ellbogen erhöht

Anleitung

  1. nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, aber setze die Ellbogen auf eine hinreichende Erhöhung, um mit den Daumen auf das Kreuzbein drücken zu können.

Details

  1. Wenn die Hüftbeuger sehr beweglich sind, kommt es vor, daß die Arme als zu kurz erscheinen um auf das Kreuzbein drücken zu können, weil das Becken sehr weit anhebt. In diesem Fall stellt eine hinreichende Erhöhung der Ellbogen sicher, dass wieder Druck möglich ist. Natürlich muß diese Erhöhung weich genug sein, damit seine Kante nicht unangenehm auf den Trizeps bzw. seine Sehne drückt. Oftmals erweist sich eine weiche Schulterstandplatte oder versetzt gelegte Patches als günstig.

mit Wand

verhindert das Wegrutschen der Füße

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein, setzte aber die Zehenunterseiten auf die Wand, die Grundgelenke sind also direkt in der Raumkante, die Füße parallel zur Wand zeigend.

Details

  1. Je nachdem, wie viel Kraft in den Beinen vorhanden ist, welcher Winkel in den Kniegelenk und Hüftgelenken realisiert werden kann und wie rutschfest die Unterlage ist, können die Füße in der Standard-Variante wegrutschen. Dies wird durch diese Variante verhindert. Auf diese Weise kann b.a.w. alle Kraft der Quadrizeps genutzt werden, um in den Kniegelenk zu strecken und das Becken nach oben zum Ausweichen zu zwingen, was eine verbesserte Hüftextension bewirkt.
  2. Bei guter Beweglichkeit in den Hüftbeugern kann zum Einnehmen der Haltung der Po unmittelbar an die Fersen geschoben werden. Dann ist es während des Einnehmens der Haltung meist notwendig, die Knie kurz nach außen zu bewegen, weil sie sonst an die Wand stoßen würden, was das weitere Einnehmen der Haltung blockieren würde.
  3. was die Reibung betrifft, wird die Grenze in dieser Variante von der Reibung der Schulterpartie vorgegeben, bezogen auf die Gesamtbefindlichkeit meist aber vom Bereich der LWS. Achte darauf, diesen nicht zu überfordern, genauso wie die HWS !
  4. je größer der Krafteinsatz der Beine, desto mehr streben die Knie und Oberschenkel auseinander in die Abduktion, um das zu kontrollieren, siehe untenstehende Variante mit Klotz und Wand.
  5. In dieser Haltung können sich Fehlstellungen (Subluxationen) von Fußknochen, meist Fußwurzelknochen oder die Mittelfußknochen, direkt oder in den angrenzenden Gelenken bemerkbar machen. Zusätzlich wird im Fall eines Hallux valgus der Großzehengrundgelenkbereich erhöhte Druckschmerzhaftigkeit aufweisen. Metatarsalgien sind Druck- oder Bewegungsschmerzhaftigkeiten im Bereich der Fußballen und können verschiedene Ursachen haben.

mit Klotz und Wand

Maximaler Krafteinsatz der Quadrizeps plus Kontrolle über das seitwärtige Ausweichen der Knie.

Anleitung

  1. Halte mit den Oberschenkeln knienah einen Klotz fest.
  2. Nimm die Grundhaltung wie oben beschrieben ein, setzte aber die Zehenunterseiten auf die Wand, die Grundgelenke sind also direkt in der Raumkante, die Füße parallel zur Wand zeigend.

Details

  1. Diese Variante erlaubt maximalen Krafteinsatz der Oberschenkel und zugleich gute Kontrolle der Ausweichbewegung der Knie nach außen, die als Resultat der dreidimensionalen Beweglichkeit im Hüftgelenk auftritt und die dehnende Wirkung auf die Hüftbeuger vermindert.
  2. theoretisch würden die Oberschenkel eine eindrehende Bewegung machen, die den Klotz nach unten schiebt, die den massiven Exorotationsmomenten der Ausweichbewegungen in den Hüftgelenken eine Kraft entgegensetzt. Diese wird aber nur selten als solche zu erkennen sein.

(P)

Anleitung

  1. Nimm die Haltung wie oben beschrieben ein.
  2. Der Supporter steht vor den Füßen des Ausführenden, ihn anblickend, und dreht knienah die Oberschenkel ein.

Details

  1. Da der Supporter mit seiner oberen Extremität an der unteren Extremität des Ausführenden interveniert und zugleich ein entgegengesetztes Moment aufbringen muß zu den Momenten, die unter anderem von so kräftigen Muskeln wie Iliopsoas, Rectus femoris und Gluteus maximus erzeugt werden, wird er viel Kraft aufwenden müssen und einen wirkungsvollen Support bestenfalls kurzfristig durchhalten können. Daher dient dieser Support vor allem dazu, die Art der Beschwerden näher einzugrenzen und festzustellen, ob sie von der Rotation abhängig sind. Falls ja, legt dies nahe, dass der Verursacher der Außenmeniskus ist.

(P) mit Gürtel Becken anheben

Anleitung

  1. Stehe als Supporter symmetrisch über den Oberschenkeln des Ausführenden mit Blick auf dessen Oberkörper.
  2. Lege einen Gürtel unter die Pofalten des Ausführenden und hebe damit das Becken nach Verträglcihkeit an.

Details

  1. Beim Anheben des Beckens kann ggf. größerer Krafteinsatz erforderlich werden. Eine gute Möglichkeit die beiden Enden des Gürtel zu halten, so daß sie nicht in den Händen rutschen und auch nirgendwo in der Hand zu intensive Druckempfindung hervorrufen ist, die Enden einmal um die Hand zu wickeln, so daß sich das freie Ende außen befindet. Achte darauf, daß sich der Gürtel nicht auf dem Handrücken verdreht.
  2. Das Anheben des Beckens an der Pofalte fördert in gewünschter Weise beidseitig die Hüftextension. In Fällen eines unbefindlichen Lumbalbereichs kann dies dort eventuell zu Mißempfindungen führen. Dann muß der Zug reduziert werden.
  3. Weitere mögliche Punkte um daran den Zug auszuüben verbieten sich von selbst: die Mitte des Gesäßes, da der Gürtel in eine Richtung rutschen könnte, was ggf. gegen Ende des Rutschens zu einer ruckartigen Zugvermehrung führt, die sich im Lumbalbereich sehr unangenehm bemerkbar machen kann. Würde hingegen kranial des Pos im Bereich der LWS gezogen, so würde dies einerseits der erwünschten und ohnehin meist schon schwierigen Extension in den Hüftgelenken entgegenwirken und andererseits die Hyperlordose der LWS vergrößern.

(P) eka pada

Anleitung

  1. Nimm die eka pada Variante wie oben beschrieben ein.
  2. Der Supporter steht vor dem Ausführenden, auf dessen Brust schauend, und legt die Fessel des gehobenen Beins gegen die eigene Schulter während er mit den Unterarmen auf den Oberschenkel drückt, um das Bein im Kniegelenk durchzustrecken. Gleichzeitig oder danach bewegt er sich selbst mit dem Oberkörper in einer vorbeugenden Bewegung in Richtung des Oberkörpers des Ausführenden, um die Flexion im Hüftgelenk zu vergrößern.

Details

  1. Diese Variante ist eine hochintensive Ausführung, die gleichzeitig die Krampfneigung im Rectus femoris des gehobenen Beins auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig hat der Supporter die Ausführung gut im Blick und kann ggf. verbal Ausweichbewegungen im Becken oder dem Standbein korrigieren.
  2. Der Druck auf den Oberschenkel sollte natürlich angenehm sein.
  3. Der Druck gegen das Bein sollte nicht dazu führen, dass das Standbein abhebt, deshalb drücke das Bein eher nach hinten-unten, allerdings nicht so sehr, dass dadurch das Becken sinkt.
  4. Auch hier hat der Supporter einen guten Blick auf die gesamte Ausführung und kann z.B. beobachten, ob das Standbein nach außen ausweicht.